UCI Granfondo WM in Varese

Nachdem sich Christian Kehr und ich “aus Versehen” beim Schleck Granfondo in Luxemburg für die Jedermann WM in Varese (Italien) qualifiziert hatten blieb uns quasi keine andere Wahl als daran teilzunehmen 😉 . Dass ich meinen Ötztaler Startplatz dafür aufgeben musste erwies sich im Nachhinein als nicht ganz so tragisch da das Wetter dort dieses Jahr ziemlich mies war.
Um an der WM teilzunehmen mussten wir zuerst einmal eine Rennlizenz über den Verein lösen und uns Trikots der Nationalmannschaft kaufen da beides verpflichtend vorgeschrieben ist. Der BDR hat dieses Jahr zum ersten Mal ein Team Hotel organisiert, bzw. einige Zimmer darin reserviert und da dieses Hotel sehr gut gelegen war haben wir uns auch darin eingemietet. Der Event ging von Mittwoch bis Sonntag (29.8.-2.9.2018) und beinhaltete neben diversen Rahmenprogrammpunkten wie Eröffnungs- und Preisverleihungszeremonien ein Einzelzeitfahren am Donnerstag und einen Granfondo am Sonntag als Hauptveranstaltungen.


Wir sind beide Strecken (TT: 22km, ~170hm / GF: 130km, ~2khm) vorher abgefahren um uns schon mal ein Bild zu machen. Insbesondere die Granfondo Strecke versprach recht anspruchsvoll zu werden. Einige Anstiege die zu lang waren um sie “kurz wegzudrücken” aber auch zu kurz sind um wirklich in den “Klettermodus” zu schalten. Enge Abfahrten die es nicht unbedingt erlauben wieder aufzuholen und zwischendrin nie so richtig lange Flachstücke. Das ganze auf Straßen von meist eher bescheidener Qualität. Aber immerhin, wenn man sich mal kurz Zeit nimmt gibt es teils sehr schöne Aussichten.

Für den TT musste ich mein Rad ziemlich umbauen um die UCI Regeln zu erfüllen (Sattel und Auflieger nach hinten). Zumindest habe ich mit diesem ungewohnten Setup eine Ausrede für mein eher mittelmäßiges Ergebnis (29.). Deutlich besser lief es bei Christian der ohne Auflieger auf den 21. Platz gefahren ist (von 49 Finishern in unserer Altersklasse).
Beim Granfondo entging ich knapp einem größeren Sturz am zweiten Kreisverkehr und im darauffolgenden dunklen Tunnel und war dann froh als das Feld am ersten Anstieg ausgedünnt wurde. Dummerweise war ich aber in dem Teil der abreissen lassen musste…Das hat dann dazu geführt, dass ich mich bis zum Ziel irgendwie von einem Grüppchen zum anderen hangeln und dabei viel Kraft verheizen musste. Dort kam ich ~5 Minuten nach Christian an der am ersten Anstieg die nötige Power hatte um mit einer besseren Gruppe über den Berg zu kommen. Er wurde 68. und ich 90. in unserer Altersklasse (189 Finisher).

Allgemein war es eine schöne Veranstaltung mit internationalem Flair. Trotz Teamhotel hat man aber von den eigentlich recht vielen anderen Deutschen Teilnehmern nicht viel mitbekommen was etwas schade war.

Nicolai Schroer