Bequem und schnell per Rad nach Mannheim
Über 300 Radlerinnen und Radler bei Fahrraddemo für Radschnellweg
Trotz nicht ganz optimalen Wetters – zwischendurch gab es leichten Regen – folgten weit über 300 Radlerinnen und Radler am Sonntag, 14. Juli 2019, dem Aufruf zur Fahrraddemonstration von Heidelberg nach Mannheim, die unter dem Motto stand: „Radschnellweg jetzt – probieren wir es aus!“
Die Route orientierte sich am künftigen Radschnellweg. Im ersten Abschnitt verlief die Demo auf der (ehemaligen) A 656 (heute B 37) bis zur Ausfahrt Rittel, von dort auf der Landstraße über Wieblingen und Edingen. Im letzten Abschnitt ab dem Maimarkt-Parkplatz ging es wieder auf der Direttissima in Richtung Mannheim Zentrum: Wilhelm-Varnholt-Allee und Augustaanlage. Die Abschlusskundgebung fand im Rahmen von „Sport und Spiel am Wasserturm“ statt.
„Die gesamte Straße war nur für uns da, wir mussten an keiner Kreuzung halten, das war ein tolles Erlebnis für alle, die dabei waren“, freute sich Michael Fröhlich vom ADFC Rhein-Neckar Heidelberg und richtete ein „ganz großes Dankeschön“ an die Polizei.
Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises und Schirmherr der Veranstaltung: „Wenn wir den Radverkehr noch weiter voranbringen wollen, dann braucht es schlichtweg andere und neue Infrastruktur. Mit E-Bike und Pedelec haben wir höhere Geschwindigkeiten, größere Reichweiten, damit wird Radfahren auch für den Pendler attraktiver.“ Mit Radschnellverbindungen werde dem Radverkehr das zugesprochen, was ihm gehöre: „Nämlich eine eigene Infrastruktur, eigene Trassen, um sicher und schnell von A nach B zu kommen. Ich glaube, das ist nochmal ein Riesenschritt, daran arbeiten wir alle gemeinsam.“
„Das Fahrrad zu fördern ist aus zwei Gründen essenziell“, betonte Dominic Egger, stellvertretender Landesvorsitzender des ADFC: „Zum einen schaffen wir die Verkehrswende nicht ohne eine ernstgemeinte Fahrradförderung und zum anderen − das ist leider ein sehr ernstes Thema – die aktuelle Zunahme der Fahrradunfälle liegt häufig an der schlechten Infrastruktur. Fahrradförderung ist also nicht nur wichtig für unsere Umwelt, sondern ebenso um Leben zu retten.“
„Radverkehr ist ‚in’ und in der Tat ein Teil der Lösung der Verkehrsprobleme in den großen Städten“, so der Heidelberger Grünen-Stadtrat Christoph Rothfuß. „Wir stimmen mit den Füßen ab, wir haben in Heidelberg im ersten Halbjahr schon wieder zehn Prozent mehr Radverkehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wir fahren Rad, aber wir brauchen noch die Infrastruktur, damit wir schnell und sicher fahren können.“
„Wir kommen wieder“, versprach Michael Fröhlich zum Abschluss: „Nächstes Jahr, gleicher Termin, zweiter Sonntag im Juli, bei ‚Sport und Spiel am Wasserturm’. Bis wir das erste Mal auf dem Radschnellweg gefahren sind, machen wir jedes Jahr eine Demo hierher!“
Die Demonstration wurde veranstaltet vom ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg, Bündnis 90/Die Grünen Heidelberg, SPD Kreisverband Heidelberg, RSV Heidelberg e.V. und dem Studierendenrat der Universität Heidelberg sowie unterstützt von Greenpeace Rhein-Neckar, Grün-Alternative Liste Heidelberg, VCD Rhein-Neckar, Ökostadt Rhein-Neckar e.V. und BUND Rhein-Neckar sowie vom Rhein-Neckar-Kreis, vertreten durch Landrat Stefan Dallinger (Vorsitzender Regionalverband).