Zum Riderman 2019

Es sind noch 50 Wochen, dann geht es wieder los in Bad Dürrheim. Für alle, die es nicht wissen. Es handelt sich um ein 3-Etappen Rennen von Freitag bis Sonntag (Einzelzeitfahren 16 km, Etappe 2 über 110-120 und dann nochmal ca. 100 km). Meiner Ansicht nach das beste Rennen in D. Der Bericht soll daher eine Werbung für 2020 sein, also weiterlesen… .
Und mit Rückblick auf 2019 durch meine Brille, also das ggf. bis zum Abschnitt Riderman überspringen.

von Thilo
mit Saisonrückblick

Der Reihe nach:
Jörg zum x.-Mal und ich zum 2. fuhren die 220 km Hobby-Ronde der Flandern-Rundfahrt. Viele von euch waren zeitgleich bei der RSV-Frühlingstour aktiv. Ein besonderes Erlebnis mit Start in Antwerpen. Die Muur van Geraardsbergen, den Koppen- und Paterberg, die lange Anfahrt zur Zieleinfahrt nach Oudenaarde sollte man schon einmal gefahren sein (am nächsten Tag dann nochmal am Fernseher miterleben). Jörg sucht noch Mitfahrer für 2020. Ich kneife.

Mein Rennauftakt sollte das erste GCC-Rennen des Jahres auf Dereks Hausrunde in Göttingen werden. Am Sonntag mit neuem Castelli-Renneinteiler und neuen Velo-Toze hochmotiviert am Start. In der vorletzten Abfahrtskurve am Hinterrad vom Hanno R. habe ich meinen Autoschlüssel in der Böschung gelassen, und dabei Einteiler, Velo-Toze, Helm, Armlinge, Unterhemd, Windjacke, Helm einen nicht bestandenen Crash-Test unterzogen. Aufgesprungen, Bremsen und Sattel gerichtet, ab ins Ziel. Leider so 60 Plätze verloren. Wegen der Blessuren klappte es nicht mit den Starts bei Frankfurt-Eschborn und der kleinen GCC-Nürburgring-Variante.

Dann eben Rund um Köln. Dank einer Bittstellungsmail durfte ich in den Startblock A. Christian musste im B-Block erfahren, dass das ein Vorteil ist. Das Rennen lief gut, bis zur letzten Kurve. Dort keine Ausschilderung, keine Streckenposten, bei mir keine Streckenkenntnis, auf Platz 7 liegend mit ca. 10 Mann geradeaus, die anderen sind rechts abgebogen. Durch die Wiese, über den Zaun, 31., das hätte besser laufen können. Christian gewann die goldene Ananas „als Sieger vom Block B“.

Meinen Freischwimmer holte ich mir wiederholt beim Ladenburger-Triathlon im Neckar. Vielen Dank Natze, für die moralische Unterstützung beim 10er zum Schluss.

Der nächste Versuch fand wie schon 2019 beim Rad am Ring über 6 Runden á 25 km und 550 hm durch die Grüne Hölle statt. Diesmal nicht mit Andreas, sondern Jörg als freundlichen Begleiter. Nur so für die Planung nächstes Jahr. Der Fahrer nimmt dort übrigens traditionell 2 gekühlte Radler für das After-Race-Event im Auto mit. Besonderes Ereignis: Ein Verschalter in Runde 3. Gleichzeitig vorne auf‘s kleine Blatt und hinten runter sollte man eben nicht schalten. Glücklicherweise waren die Mannen vorne in der Anfahrt zur Zielgerade indisponiert und ich konnte mit schwarzen Fingern und kurzfristigen Windschattenspringen bei den 24er-Jungs wieder aufschließen, 2 Runden später dann allerdings abgehängt auf Platz 21 einfahren. Ich war noch halbwegs trocken bei nur 2 km im Regen. Jörg hat da deutlich mehr abgekriegt. Mittlerweile habe ich vorne nebst den Osymetrics so einen kleinen Abweiser. Seitdem keine Schaltprobleme mehr.

Köln war die Vorbereitung auf den Jahreshöhepunkt Ötztaler:

Dort alles sehr aufwendig, alles sehr kommerzialisiert, alles sehr cool. Der übliche Startnummer-Lotterie-Wahnsinn bescherte dem RSV dieses Jahr leider keinen Vereinsstartplatz mit allen Angemeldeten wie 2018. Ich hatte bei 10 Losen einen Treffer, den Platz hat mir meine Tochter freundlicherweise abgetreten. Dazu gesellten sich noch Clemens, Jörg und Christian. Ich zog inkl. Halbpension Fr. bis Montag bei Clemens und 2 seiner Mitstreiter (Jochen und Alexis) in den Grauen Bären auf der Hauptstraße in die Präsidentensuite ein. Jörg und Christian wohnten am Berg, wie es sich für ehemalige Studenten gehört, als Selbstversorger. Die Anfahrt mit Jörg und Christian im kleinen Benz beengt :-), aber ohne Probleme. Die Fahrräder und Fahrer bebten vor Vorfreude im Kreisel von Ötz beim Blick aufs Schild Richtung Kühtai. Dank der frühen Ankunft unternahm ich eine Reise in die Vergangenheit. Von Sölden mit dem Rad zurück nach Längenfeld und dann rechts ab in den tollen Serpentinen-Anstieg nach Gries. Dort habe ich vor 44 Jahren Skifahren gelernt. Der Samstag verging mit der weiteren Rennvorbereitung, einer kleinen gemeinsamen Anfahrt Richtung Timmelsjoch und der Besprechung beim Team Forchheim. Ich konnte bei der Truppe als Gast mitfahren und wurde am Kühtai, Brenner und Jaufen verpflegt. Ganz kleiner Profi. Ansonsten das übliche, alle 30 min 3-4 Wetter-Apps gecheckt.

Raceday:
Zusammenfassend zuerst das Wichtigste: Das Wetter war optimal, besser geht’s nicht. Morgens und auf den Gipfeln nicht zu kalt, in Innsbruck, unterhalb vom Brenner und in St. Leonard nicht zu warm, leichter Rückenwind den Brenner hoch und kein Regen!!!

Der Vorteil vom Startblock 1 (etwas später los, etwas weiter vorne) entpuppte sich als neutralisierter Start, nachdem mich Christian kurz vor Ötz mit 2 min Zeitgewinn sanft angeschoben hat. Kühtai dann mit 290 Watt etwas zu flott, Abfahrt 100+ km/h, die Gruppe den Brenner hoch harmonierte suboptimal, Jaufen mit leichten Krämpfen in den Oberschenkeln, Abfahrt mit starrem Blick auf den Wahoo (wann kommt die nächste Kurve?) und wie klein kann man sich machen, Timmelsjoch wieder am Einstieg mit Krämpfen, dort jeder für sich, trotzdem jeden noch so kleinen Windschatten nutzen, über den Pass (ist das schön) und dann nochmal ganz flach und „all in“ zu 07:42:03. Damit bin ich sehr zufrieden. Und die 0s Standzeit waren „unwesentlich“ kürzer als die der anderen RSV’lern.

Christian als Ersttäter mit knapp über 08:20, Jörg und Clemens „Hand in Hand“ in 09:10, Clemens dabei mit der 8. Teilnahme. Jeder hat hier großes geleistet. Ein tolles Wochenende.

Riderman:

3 Wochen danach dann der Nachschlag beim Riderman. Die üblichen Motivationsmails etc. verfingen sich bei 4 RSV’lern mit Namen Christian, Jonathan, Julius, Thilo und dem „Gastfahrer“ Jan. Christian buchte das Waldschlössschen. Super. Etwas außerhalb und oberhalb von Öfingen mit leichter Gravelpassage und 100 hm zum und 300 hm vom Start. Mit Auto, Julius und 4 Rädern (3 im Auto aufrecht !!! eins auf dem Dach) ging es nach Bad Dürrheim. Die Startnummernausgabe verlief mit leichter Verzögerung. Auf zum Schloss, dort aufrödeln, zum Start rollen und dann los. Die 16 km mit 200 hm absolvierten wir mit 3 Zeitfahr- und 2 Rennrädern. Christian saß auf seinem neuen P5-Boliden noch etwas aufrecht, zu viele Spacer. Ansonsten hätte er und nicht ich einen kleinen Vorsprung auf den anderen herausgefahren, egal. Abgerechnet wird in Bad Dürrheim ohnehin am Samstag. Übrigens gilt auch für dieses Wochenende, dass Wetter war top. Am Nachmittag haben wir dann groß eingekauft und 1,5 kg Nudeln gekocht.

Etappe 2 dann nach dem EZF mit nicht ganz nachvollziehbarer Startgruppeneinteilung für Julius, Jonathan und Jan. Das haben die Jungs dann korrigiert, die Wahrheit liegt eben doch am Berg. Nach 120 km mit 2000 hm sah es so aus: Jonathan 151., Jan 122., Julius 104., Christian 38. und ich 13. Das war eine saubere Mannschaftsleitung (keine Wertung im Netz zu finden) und jeder war mit sich und seiner Leistung zufrieden. Bei mir lief es echt gut. Bis auf 9 Experten vorne konnte keiner am Berg wegfahren, die Abfahrten sind ja nicht so lang und selbst der Sprint war vernünftig. AK gewonnen und Leadertrikot übernommen. Das wollte ich eigentlich erst nächstes Jahr angreifen. Die Jungs waren so nett und haben mich zur Siegerehrung begleitet. Den Abend haben wir dann an unserem Hausberg in Öfingen (2x im Rennen, 3x nach Hause) bei einem griechischen Geheimtipp abgeschlossen.

Etappe 3 mit 100 km und 1300 hm war etwas enger, da zahlreiche Einzelstarter dazu kamen. Unsere Ergebnisse vergleichbar zum 2. Tag, wegen der Einzelstarter alle minimal weiter zurück. Bis auf Julius, der hat aber die rote Startnummer erhalten, da er nach Reifenplatzer kurz nach dem Start mehr als 400 Leute überholte. Für den RSV verteidigte ich die Führung, Mission erfüllt, Trikot heimgebracht und ganz viele Nudeln gewonnen.

Unsere Gesamtergebnisse bei 530 Gewerteten:
Julius 200. (eigentlich Top 75), Jonathan 169., Jan 110., Christian 36., Thilo 18. Ein Top-Team.

Und in 2020 hoffen wir darauf, dass deutlich mehr RSV’ler dabei sind. Die Veranstaltung als ganzes inkl. gemeinsamer Unterkunft ist wirklich toll. Und vielleicht, Andreas, bekommst auch du mal Lachs und Schampus vom Moped gereicht.